Kurzbeschreibung der Stilrichtung Art Deco

Paris und New York; die Goldenen Zwanziger und die Weltwirtschaftskrise; industrielle Fertigung und ein Auge für’s Schöne – Art Déco ist eine Stilrichtung voller Gegensätze.

Gradlinig und wagemutig präsentieren sich uns die legendären Wolkenkratzer und gewaltigen Bauwerke dieser wichtigsten Stilrichtung der 1920er und 1930er Jahre. Elegante Formen und plakative Illustrationen bringen die kostbaren Materialien und farbstarken Kontraste zur Geltung. Art Déco ist eine Kunstform mit Mut zum Außergewöhnlichen. Die bunte Mischung zahlreicher Stile und Einflüsse charakterisiert eine der prägendsten Epochen in der modernen Architektur.

Und auch heute hat Art Déco nichts von seiner Anziehungskraft verloren und ist in der Inneneinrichtung und Ausstattung von Räumlichkeiten beliebter denn je. Wir werfen einen Blick auf die Geschichte, Werte und gestalterischen Ideen dieser bewegenden Stilrichtung, die die Zeit zwischen den Weltkriegen prägte.

Geschichte des Art Déco

Ebenso wie der Jugendstil erlebte auch Art Déco eine kurze aber prägnante Blütezeit. Sie fällt in die Jahre zwischen den Weltkriegen, in denen die westliche Welt aus den Trümmern einer der bislang verheerendsten Katastrophen der Geschichte mit dem Wiederaufbau begann. Es war eine Zeit des Umbruchs und des Aufbruchs in die Moderne.

Der Ursprung des Art Déco lässt sich jedoch noch weiter zurückverfolgen: Bereits seit 1903 nahmen Secessionskünstler mit der Gründung der Wiener Werkstätten viele Konzepte vorweg, die in den späten 1920er und 1930er Jahren im Bezug auf Inneneinrichtung im Art Déco modern werden sollten.

Seine wirkliche Geburt erlebte Art Déco jedoch mit der Weltausstellung des Kunstgewerbes und des Industriedesigns 1925 in Paris: Die Exposition Internationale des Art Décoratifs et Industriels Modernes zeigte vorwiegend den neuen dekorativen Stil. Neugegründete Einrichtungshäuser und die Entwurfsabteilungen einiger Warenhäuser wie Desny, Dominique und die Société DIM (Décoration Intérieure Moderne) verbreiteten Gebrauchsgegenstände und Möbel im Art Déco bald weltweit. Besonders in den USA wirkte sich die Strömung auf die Kunst und Architektur aus.

Seinen Namen bekam Art Déco allerdings erst 1966 in einem Artikel der Zeitung Times. Zeitgenossen verwendeten bis dahin zur Benennung Begriffe wie Style Moderne, Französischer Stil oder Style 25.

Mit der Weltwirtschaftskrise zum Ende der 1920er Jahre wandelte sich der Art Déco und wurde zurückhaltender und weniger luxuriös. Die Bewegung der Streamline Moderne entstand, bei der die Ästhetik der Verringerung des Strömungswiderstands konzeptionell perfektioniert wurde, indem man sie auch auf Bereiche übertrug, in dem Luftwiderstand irrelevant waren – beispielsweise in der Architektur, mit kurvigen, stromlinienförmigen Kurven.

Mit dem Zweiten Weltkrieg in Europa fand Art Déco als Stilrichtung schließlich ein jähes Ende. Der elegante Luxus war in krisengebeutelten Zeiten nicht mehr angemessen und wich den strikt funktionalen und unprätentiösen Gestaltungselementen der Moderne.

Heute jedoch besinnt man sich zusehends auf den Art Déco-Stil zurück – beispielsweise mit der Errichtung des Berliner Kaufhauses Alexa am Alexanderplatz im Jahr 2007. Doch auch in den eigenen vier Wänden lassen sich Elemente des Art Déco unterbringen, die an die Wilden Zwanziger erinnern. Dabei entfalten schon kleine Raumausstattungs-Details wie Art-Déco-Stil Türdrücker oder Fenstergriffe im Art-Déco-Stil eine nachhaltige Wirkung.

Ideale und Werte des Art-Déco-Stils

So leicht es ist, Art Déco historisch und kulturell einzuordnen, so schwer ist es, ihn stilistisch eindeutig zu definieren. Die Strömung weist kein eindeutiges, zugrundeliegendes Stilmerkmal oder eine stilbildende Anschauung auf. Im Gegenteil: Art Déco ist eine Mischung verschiedenster Kunstrichtungen. Manchmal ergänzend, oft gegensätzlich, aber immer mit dem Anspruch, eine Ausdrucksweise der Moderne zu sein.

Das ideelle Zentrum des Art Déco lässt sich jedoch ohne Frage feststellen: Die Metropole Paris legte mit der Weltausstellung 1925 den Grundstein für die kunstgeschichtliche Epoche. Viele Konzepte wurden dabei auch aus dem vorangehenden Jugendstil übernommen. Das Voltaire-Zitat "le superflu, chose la plus nécessaire" (Das Überflüssige ist das Notwendige) vermittelt den luxuriösen Grundanspruch dieser überbordend modernen, aufregenden Stilrichtung.

Trotz seiner Verwandtschaft zum Jugendstil ist Art Déco ist mehr als nur eine Fortführung seines Vorgängers nach dem Ersten Weltkrieg. Die Stilrichtung ist geradliniger als die floral verspielte Art Nouveau. Im Gegensatz zum Fokus des Jugendstils auf das Kunsthandwerk feiert Art Déco die Möglichkeiten zur industriellen Fertigung.

Baukunst und Architektur im Art Déco

Besonders in der Architektur finden hat Art Déco seine Spuren hinterlassen. Einige der bekanntesten Bauwerke der Welt folgen der modernen Strömung aus den 1920er und 1930 Jahren. Das Chrysler Building in New York, die Christus-Statue Cristo Redentor in Rio de Janeiro, das Art-Déco-Viertel in Miami Beach – sie alle sind im Art-Déco-Stil gehalten. Und sogar die alljährlich verliehene Academy-Awards-Statue, der “Oscar”, folgt den klaren Linien und der edlen Materialauswahl dieser Epoche.

Doch Art Déco ist mehr als nur Wolkenkratzer und Statuen: Der Stil prägte Kleidermode, Fahrzeuge, Schmuck und Gebrauchsgegenstände, aber auch Möbel, Einrichtungsgegenstände und Raumausstattungen bis hin zu Beschlägen für Türen und Fenster.

Im Art Déco ist die Form eines der wichtigsten Gestaltungsmerkmale: Elegant und wagemutig, mit Inspiration aus dem Kubismus, zeigen sich Bauwerke und Möbel, Grafiken und Raumausstattung im Art Déco-Stil. Florale Ornamente fallen weg und machen Platz für stilisierte und flächige Darstellungen floraler und organischer Motive. Schatten fehlen meist gänzlich und sorgen für Abstraktion und einen plakativen Eindruck: Kunst statt Natürlichkeit.

Die Kostbarkeit der verwendeten Materialien wird durch ihre elegante Schlichtheit betont. Wie auch im Jugendstil sind Hochwertigkeit und Qualität von zentraler Wichtigkeit. Dank fehlender Ornamente können die Werkstoffe im Art Déco durch ihre Oberflächenwirkung glänzen. Neue Entwicklungen wie verchromte Teile, rostfreier Stahl und Plastik dürfen ihre Materialeigenschaften in den Mittelpunkt stellen.

Beim Umgang mit Farben ist Art Déco alles andere als zurückhaltend: starke und reine Farben kontrastieren stark und sorgen für Ausdruckskraft und Energie. 

Gleichzeitig wird die Sinnlichkeit nicht außer Acht gelassen: Importierte Stilelemente aus so unterschiedlichen Kulturen wie China und Japan, Indien, Persien, oder sogar dem Alten Ägypten werden eingebunden. Seltene Materialien wie Ebenholz oder Elfenbein sorgen für Exotik.

Einrichten im Art-Déco-Stil

Fast 100 Jahre nach der Blütezeit des Art Déco können Sie auch heute im Luxus vergangener Zeiten schwelgen. Mit unserem breiten Sortiment an Art-Déco-Türgriffen und Art Deco Fenstergriffen statten Sie Ihre Räumlichkeiten im Nostalgie-Ambiente aus.

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